Die Präimplantationsdiagnostik ist eine hochentwickelte Untersuchung für Paare, die im fortgeschrittenem Alter Eltern werden möchten oder wenn sich eine In-vitro-Fertilisation besonders schwierig gestaltet. In der Schweiz wird die Behandlung von Spezialärzten der Privatklinikgruppe Hirslanden erfolgreich praktiziert.

Diagnostische Methoden: PGT-A, PGT-M und PGT-SR

Heute kann das Erbgut von Embryonen bereits vor dem Transfer gezielt auf ihren genetischen Zustand untersucht werden kann. Bei Paaren mit Erbkrankheiten wie etwa der zystischen Fibrose kommt die PGT-M (Preimplantation genetic testing for monogenic disease) als Methode der PID (Präimplantationsdiagnostik) zur Anwendung. Wenn strukturelle Defekte der Chromosomen vorliegen, erfolgt die Anwendung der PGT-SR. Eine PGT-A ist dann angezeigt, wenn alle Embryonen auf z.B. altersbedingte Chromosomenabweichungen untersucht werden sollen.

Geeignete Patienten für PGT-M

Bekannte Mutationen, die nachweislich Krankheiten mit schwerwiegenden gesundheitlichen Auswirkungen hervorrufen, die voraussichtlich vor dem 50. Lebensjahr ausbrechen wird und für die keine wirksame und zweckmässige Therapie zur Verfügung steht

Geeignete Patienten für PGT-SR

  • Sterilität
  • Erhöhtes Abortrisiko/ St.n. Aborte(n)
  • Fehlbildungen

Im Allgemeinen wird PGT-SR nur dann empfohlen, wenn die angewandte Technik in der Lage ist, alle erwarteten unbalancierten Formen der Translokation (Inversion, reziproke Translokation, Robertson-Translokation) zu erfassen.

Geeignete Patienten für PGT-A

  • Für Frauen über 38 Jahre
  • Nach Fehlgeburten
  • Nach mehreren erfolglosen Embryotransfers
  • Bei unzureichenden Samenwerten des Partners
  • Wenn Paare sicherstellen wollen, dass keine Embryonen mit falscher Chromosomenzahl eingesetzt werden

Ablauf der PGT

Am fünften oder sechsten Tag ist der Embryo zur sogenannten Blastocyste entwickelt. Bei der Embryobiopsie entnimmt der Biologe von insgesamt wenigen hundert Zellen nur fünf bis zehn.

Die winzigen Gewebeproben werden mit grosser Sorgfalt beschriftet und per Kurier ins genetische Spezial¬labor Genetica AG im Herzen der Stadt Zürich gebracht. Bis die Ergebnisse vorliegen, dauert es wenige Wochen.

PGT-A erkennt in 98 % der Fälle Embryonen, die nicht überlebensfähig wären oder zu Fehlgeburten führen würden.

Erfolgreiche Methode

Anders als sonst erfolgt bei der Präimplantationsdiagnostik mit Aneuploidie-Screening (PGT-A) der Embryotransfer nicht sofort. Vier Wochen nach Eizellentnahme – wenn alle Daten vorliegen und keine Erbgutabweichungen festgestellt wurden – setzen die Spezialärzte der Hirslanden-Klinik den Embryo ein. Die Erfolgsquote von Embryotransfers nach durchgeführter PGT-A beträgt rund 60 % – und das unabhängig vom Alter der Frau.

Mehr zu Erfolgschancen und Risiken einer In-vitro- oder ICIS-Behandlung erfahren Sie in der Übersicht zum Thema Kinderwunsch.