Bauchfelloperationen oder auch Bauchnetzoperationen sind Möglichkeiten zur Behandlung fortgeschrittener Krebserkrankungen im Bauchraum. Die hypertherme intraperitoneale Chemoperfusion stellt dabei ein hochspezialisierte Methode dar, welche die Entfernung des Bauchfells mit einer Chemotherapie kombiniert.

Ursache für den Krebsbefall des Bauchfells (Peritonealkarzinose) oder des Bauchnetzes sind fast ausschliesslich metastasierende Tumore der Bauchorgane oder Beckenorgane. Der Befall des Bauchfells ist daher meist Zeichen einer bereits fortgeschrittenen Krebserkrankung. Die Entfernung des Bauchfells (Peritonektomie) oder des Bauchnetzes (Omentektomie) bei Krebsbefall kann Beschwerden wie Wasserbauch vermeiden und zu einer Verlängerung der Überlebenszeit führen. Dies gilt insbesondere für die seit einigen Jahren angewendete Kombination von Bauchfellentfernung und Spülung des Bauchraumes mit Chemotherapeutika. Diese Methode wird hypertherme intraperitoneale Chemoperfusion (HIPEC) genannt.  

Welche Vorbereitungen werden getroffen?

Der Entscheid zu einem chirurgischen Eingriff bei Krebsbefall des Bauchfells wird von einem interdisziplinären Team gefällt. Dieses Tumorboard, bestehend aus verschiedenen Spezialisten, entscheidet aufgrund des Krankheitsstadiums und nach Abwägung der Risiken und Vorteile, ob eine Operation sinnvoll und möglich ist.

Oft zeigt sich aber erst nach Eröffnung des Bauchraums, ob die Entfernung des Bauchfells oder Bauchnetzes und die Spülung mit Medikamenten tatsächlich vorgenommen werden kann.

Vor der Operation finden die allgemein üblichen Abklärungen wie Blutuntersuchung, Blutdruckmessung und EKG, statt. Die Operation findet in Vollnarkose statt. Vor dem Eingriff muss man nüchtern sein.

Wie wird die Operation durchgeführt?

Hypertherme intraperitoneale Chemoperfusion, HIPEC

Nach Öffnung der Bauchdecke wird ersichtlich, ob die Metastasen im Bauchfell chirurgisch entfernt werden können. Ist dies der Fall, wird je nach Situation das Bauchfell teilweise oder komplett entfernt (Peritonektomie). Anschliessend wird der Bauchraum mit der hyperthermen Chemotherapie-Lösung gespült. Die Spüllösung, welche die Medikamente gegen den Krebs enthält, wird dabei auf 42° C erwärmt. Die Erwärmung der Spüllösung erhöht die Wirksamkeit der Behandlung auf die Krebszellen. Mit der Spülung wird eine ca. 30-fach höhere Konzentration der Medikamente im Bauchraum erreicht als bei einer gewöhnlichen Chemotherapie mit Tabletten oder Injektionen.  Die Spülung dauert in der Regel 1 bis 2 Stunden, kann in Ausnahmefällen aber auch mehrere Stunden dauern. Der Patienten ist dabei die ganze Zeit unter Narkose.

Bauchnetzentfernung, Omentektomie

Das Bauchnetz (Omentum) ist vom Bauchfell umschlossen und bedeckt die Bauchorgane. Es enthält Fettgewebe, Blutgefässe und Abwehrzellen. Die Entfernung des Bauchnetzes kann bei Befall des Netzes mit Krebszellen oder in selteneren Fällen bei einer Bauchfellentzündung (Peritonitis) notwendig werden. Die Operation wird am offenen Bauch durchgeführt. Die im Netz verlaufenden Blutgefässe werden abgeklemmt. Dann wird das Netz sorgfältig vom Bauchfell abgelöst und entfernt.

Wie sieht die Erfolgsquote der Behandlung aus?

Die Prognose nach Operationen am Bauchfell oder am Bauchnetz wegen Krebserkrankungen hängt vom Stadium der Krebserkrankung ab. Meist befindet sich die Krebserkrankung bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. Mit dem Eingriff können Komplikationen wie Wasserbauch (Aszites) vermindert und häufig eine Lebensverlängerung um mehrere Monate erzielt werden. Es sind auch langfristige Überlebenszeiten von über fünf Jahren bekannt.

Was sind die Komplikationen oder Risiken der Behandlung?

Die hypertherme intraperitoneale Chemoperfusion stellt eine erhebliche Belastung für den Körper dar. Zudem ist der Eingriff mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen wie Wundheilungsstörung und Wundinfektionen verbunden. Der Entscheid zu einer Operation muss daher sorgfältig unter Abwägung der Risiken und des Nutzens getroffen werden.

Wie geht es nach dem Eingriff weiter?

Nach der Operation erfolgt eine Überwachung und Betreuung auf der Intensivstation.  In der Regel können die Patienten nach einem Tag auf die Bettenstation verlegt werden. Dort erfolgt die Nachbehandlung und Nachbetreuung in Abhängigkeit von der Art und dem Stadium der primären Krebserkrankung.

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